Das Green Hospital – Beispiele für ein nachhaltigeres Krankenhaus

1. Energieeffizienz


Krankenhäuser haben einen großen Energiebedarf. Durchschnittlich braucht ein Krankenhaus in Deutschland pro Jahr und pro Bett 32.800 kWh. Dieser hohe Energiebedarf entsteht durch verschiedene Bereiche im Krankenhaus:

Ein großer Teil der Energie wird für Strom und Wärme verwendet, aber auch Kälte, zur Klimatisierung von OP-Sälen, Kühlräumen und technischer Geräte ist ein großes mitwirkendes Element zu diesem hohen Verbrauch. Außerdem wird Energie zur Bereitstellung von Druckluft und Wasserdampf, z.B. für Beatmungsgeräte und zur Sterilisierung benötigt.


Gründe für den hohen Energieverbrauch in Kliniken

  • Krankenhäuser sind rund um die Uhr in Betrieb und verbrauchen daher etwa 2,5-mal mehr Energie pro Quadratmeter als Bürogebäude
  • Eine Hauptherausforderung ist die Notwendigkeit der Einhaltung strenger Gesundheits- und Sicherheitsstandards


Strategien zur Verbesserung der Energieeffizienz

  • Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien, effizienten Geräten und Gebäudemanagement-Systemen können Krankenhäuser ihren Energieverbrauch um bis zu 50% reduzieren
  • Ein Zusammenspiel folgender Handlungsfelder ergibt die größte Steigerung der Energieeffizienz:
    • Energiesparendes Handeln
    • Licht und Beleuchtung
    • Zirkulations- und Umwälzpumpen
    • Sonnenenergie und Photovoltaik
    • Raumklima und Kühlung
    • Energie aus Blockheizkraftwerken
    • Heiz- und Dampfkessel
    • Dämmung von Gebäuden


Beispiel: Helios ENDO-Klinik Hamburg


  • Die Helios ENDO-Klinik in Hamburg ist Europas größte Spezialklinik für Endoprothetik, Sportorthopädie und Wirbelsäulenchirurgie. Mit einem Energieverbrauch von etwa 150 kWh pro Quadratmeter gehört sie bereits zu den energiesparenden Krankenhäusern. Ein durchschnittliches Krankenhaus in Deutschland hat meist einen Verbrauch von über 300 kWh/m2. Und das, obwohl die ENDO-Klinik eine energieintensive zentrale Sterilgut-Versorgungsanlage (ZSVA) betreibt.
  • Die Helios Gruppe erreichte dies nicht etwa durch Umbau- und Sanierungsmaßnahmen oder durch die Anschaffung von neuen Anlagen. Vielmehr führte ein 100-Punkte-Plan sowie die jahrelang verfolgte Betriebsoptimierung des Hauses zu signifikanten Einsparungen bei Strom und anderen Energieträgern. Im Rahmen des 100-Punkte-Plans wurden viele Anlagen und Geräte nochmals überprüft und energiesparend eingestellt (z. B. Lüftungen und Heizungen), darüber hinaus im Rahmen einer Kampagne Tipps für energiesparendes Verhalten für das Personal gegeben.