Kreislaufwirtschaft als Enabler von Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen
Website: | SDG-Campus |
Kurs: | Gesundheit und Wohlergehen - Grundlagen |
Buch: | Kreislaufwirtschaft als Enabler von Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen |
Gedruckt von: | Gast |
Datum: | Donnerstag, 14. August 2025, 14:12 |
1. Nachhaltigkeitsstrategien

Effizienz
- Geringere Umweltschäden pro Produktionseinheit
- Schwerpunkt auf der Verbesserung von Technologien, Organisationen
- Beispiel: 3-Liter-Auto

Konsistenz
- Die Industrie mit den natürlichen Prinzipien in Einklang bringen
- Fokus auf neue technologische Paradigmen
- Beispiel: E-Lastenrad (mit Ökostrom aufgeladen)

Suffizienz
- Veränderung der Konsum- und Produktionsmuster durch Änderung des Lebensstils
- Schwerpunkt Naturschutz
- Beispiel: Videokonferenz
2. Product-Service-Systems
3. Chirugie und Müll
Kreislaufwirtschaft funktioniert auch mit kontaminierten chirurgischen Instrumenten
Noch sind die Ersparnisse bei der Wiederaufbereitung deutlich höher als die Einsparungen beim Müll/dem wiedergewonnenen Rohmaterialien...
Eine mögliche Lösung zur Reduktion von Müll im Gesundheitswesen: Kreislaufwirtschaft - Circular Economy
4. Kreislaufwirtschaft
Lineare Wirtschaft...
vs. Kreislaufwirtschaft
Biologischer und technischer Kreislauf
Denkschulen der Kreislaufwirtschaft
- Cradle to cradle
- Performance Economy
- Biomimicry
- Industrial Ecology
- Natural Capitalism
- Blue Economy
- Regenerative Design
Definition nach Ellen MacArthur:
“A circular economy is one that is restorative and regenerative by design, and which aims to keep products, components and materials at their highest utility and value at all times, distinguishing between technical and biological cycles.”
Eine Kreislaufwirtschaft bringt viele Veränderungen mit sich
- Veränderung der Eigentumsverhältnisse – das Produkt gehört weiterhin dem Hersteller
- Hersteller ist für Reparatur / Recycling verantwortlich
- Nutzung von langlebigen Materialien wird gefördert
- Wandel des Herstellers vom Verkäufer zum Dienstleister
- Tiefgehende Integration der Prozesse ist dabei notwendig – z.B. bei Logistik und Controlling
- Digitales Tracking der Produkte entlang der Nutzung gewinnt an Bedeutung
5. Beispiel: Herman Miller
Herman Miller:
- 41% Aluminium
- 41% Polypropylen
- 18% Stahl
- 44% nach Gewicht
- 23% Post-Verbraucher
- 21% Post-Industriell
- 9 kg leichter als der Stuhl Mirra
- 86% leicht trennbare Materialien
- 92% nach Gewicht
Keine Luft- oder Wasseremissionen bei der Produktion
Mehrweg- und wiederverwertbare Verpackungen

- Nur umweltfreundliche und ungiftige
Materialien
- 44% recycelte Materialien
- 9 kg leichter als der Mirra-Stuhl
- Leicht zu demontieren
- 92% der Materialien können wieder
verwertet werden
- 100% Ökostrom, keine Luft- oder
Wasseremissionen
- Mehrweg- bzw. recyclebare Verpackungen
6. Beispiel: Stapler
Eines der teuersten Einwegprodukte bei laparoskopischen Operationen ist der Stapler. Dieser ist ein chirurgisches Instrument, das zum Verschluss von Hohlorganen verwendet wird. Dieses wird heutzutage meist nach Gebrauch verbrannt.
Ethicon, ein Hersteller dieser Stapler hat gemeinsam mit dem Clean-Tech Unternehmen Resourcify ein Pilotprojekt zum recyceln gestartet.
Gesteuert wird der gesamte Prozess durch die intuitive Recycling-Software von Resourcify. Von der Bestellung der Behälter, über in Echtzeit abrufbare Recyclingdaten und CO2-Einsparungen bis hin zu Auswertungen begleitet sie die Umsetzung digital und stellt die Erfolge des Rücknahmesystems transparent dar. Die gebrauchten Instrumente werden von Remondis gesammelt. Der Dienstleister sorgt für den sicheren Transport, die Sterilisation sowie das Recycling der Geräte. „In Krankenhäusern gibt es ein riesiges Potenzial für Abfallvermeidung“, sagt Gary Lewis, CEO von Resourcify.